Kosten für die Mofa-Prüfbescheinigung: Was erwartet dich und dein Geldbeutel?
Der Traum von der ersten eigenen Freiheit und Unabhängigkeit beginnt für viele Jugendliche in Deutschland auf zwei Rädern – oft mit einem Mofa. Ein Mofa, das auf 25 km/h begrenzt ist und lediglich eine Sitzbank hat, ist der ideale Einstieg in die motorisierte Mobilität. Bevor du jedoch mit stolz geschwellter Brust (und Helm!) losfahren kannst, benötigst du die Mofa-Prüfbescheinigung. Und wie bei den meisten Dingen im Leben hat auch dieser Schritt seinen Preis.
Vielleicht fragst du dich: “Wie viel kostet das denn eigentlich?” oder “Was muss ich alles bezahlen, um endlich Mofa fahren zu dürfen?”. Das sind wichtige Fragen, denn die Kosten können variieren und setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. In diesem Artikel schlüsseln wir für dich detailliert auf, welche Kosten auf dich zukommen können, warum sie anfallen und wie du möglicherweise den Überblick behältst.
Wichtiger Hinweis vorab: Streng genommen spricht man beim Mofa nicht von einem “Führerschein”, sondern von einer “Prüfbescheinigung”. Diese ist keine offizielle Fahrerlaubnis im Sinne der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV), sondern lediglich ein Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme an einer theoretischen und praktischen Schulung sowie das Bestehen der theoretischen Prüfung. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird es aber oft als “Mofa-Führerschein” bezeichnet. Wir verwenden beide Begriffe, um klar zu sein.
Warum kostet die Mofa-Prüfbescheinigung überhaupt Geld?
Gute Frage! Du bezahlst im Grunde für die notwendige Ausbildung, die Abnahme der Prüfung und die Ausstellung des offiziellen Dokuments. Das Ziel ist, dass du sicher und regelkonform am Straßenverkehr teilnehmen kannst. Die Kosten setzen sich typischerweise aus folgenden Hauptbereichen zusammen:
- Kosten der Fahrschule: Dies ist oft der größte Teil. Die Fahrschule bietet die notwendigen Theorie- und Praxiseinheiten an.
- Gebühren für die offizielle Prüfung: Die theoretische Prüfung wird von einer externen Prüforganisation wie TÜV oder DEKRA abgenommen.
- Behördliche Gebühren: Die Stadt oder Gemeinde verlangt Gebühren für die Bearbeitung deines Antrags und die Ausstellung der Prüfbescheinigung.
- Weitere, mögliche Kosten: Zum Beispiel Lernmaterialien.
Lass uns diese Punkte im Detail betrachten.
Der Kosten-Check: Was kostet die Mofa-Prüfbescheinigung im Detail?
Die Gesamtkosten für die Mofa-Prüfbescheinigung sind nicht bundesweit einheitlich festgelegt. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Bundesland, der Stadt (Stadtfahrschulen sind oft teurer als ländliche) und der Preisgestaltung der jeweiligen Fahrschulen.
Hier ist eine Aufschlüsselung der typischen Kostenpunkte:
- Grundbetrag der Fahrschule:
- Dies ist eine einmalige Gebühr, die die Fahrschule für die Anmeldung, den Verwaltungsaufwand und oft auch schon einen Teil des Theorieunterrichts erhebt.
- Schätzung: Zwischen 100 € und 250 €.
- Theorieunterricht:
- Für die Mofa-Prüfbescheinigung sind laut Gesetz mindestens 6 Doppelstunden (à 90 Minuten) theoretischer Unterricht vorgeschrieben.
- Manche Fahrschulen berechnen diese pro Unterrichtseinheit, andere inkludieren sie bereits im Grundbetrag oder bieten ein Pauschalpaket an.
- Schätzung: Wenn separat berechnet, ca. 10 € bis 25 € pro Doppelstunde. Bei 6 Einheiten läge das zwischen 60 € und 150 €. Oft ist der Betrag aber in Pauschalen versteckt.
- Praktische Ausbildung:
- Für die Mofa-Prüfbescheinigung gibt es keine feste Mindestanzahl an Fahrstunden wie bei anderen Führerscheinklassen. Es ist jedoch eine ausreichende praktische Ausbildung auf dem Mofa vorgeschrieben, die in der Regel von der Fahrschule als feste Einheit oder wenige Stunden angeboten wird. Es gibt keine praktische Prüfung durch TÜV/DEKRA, sondern lediglich eine praktische Ausbildung, deren Abschluss die Fahrschule bescheinigt.
- Schätzung: Oft wird hierfür ein Pauschalbetrag verlangt, der die notwendigen Übungseinheiten abdeckt. Rechne mit ca. 50 € bis 150 €.
- Interne Prüfungs-/Ausbildungsabschluss-Gebühr der Fahrschule:
- Manche Fahrschulen erheben eine kleine Gebühr für die Abnahme der internen “praktischen Prüfung” (eigentlich nur die Bestätigung, dass du die praktische Ausbildung erfolgreich absolviert hast) und die Vorbereitung auf die theoretische Prüfung.
- Schätzung: Zwischen 20 € und 50 €.
- Gebühr für die theoretische Prüfung (TÜV/DEKRA):
- Die offizielle theoretische Prüfung wird von einer externen Prüforganisation durchgeführt und muss dort separat bezahlt werden.
- Schätzung: Etwa 20 € bis 30 €. Beachte, dass bei Nicht-Bestehen jeder erneute Versuch wieder kostet.
- Behördliche Gebühren:
- Kosten für die Antragsstellung bei der zuständigen Behörde (oft das Straßenverkehrsamt oder Bürgeramt) und die Ausstellung der Prüfbescheinigung.
- Schätzung: Rund 20 € bis 50 €.
- Lernmaterialien:
- Du benötigst Material zur Vorbereitung auf die theoretische Prüfung (Fragenkatalog). Das kann ein Buch sein, eine App oder Online-Zugang.
- Schätzung: Zwischen 20 € und 50 €. Manchmal bieten Fahrschulen Pakete an, die Material beinhalten oder vergünstigen.
Zusammenfassende Kostentabelle (Schätzungen):
Um dir einen besseren Überblick zu geben, hier eine Tabelle der geschätzten Kosten:
| Kostenpunkt | Geschätzte Kosten (€) | Anmerkungen |
|---|---|---|
| Grundbetrag Fahrschule | 100 – 250 | Anmeldung & Verwaltung, oft inkl. Teil Theo-Unterricht |
| Theorieunterricht (min. 6 Doppelstunden) | 60 – 150 | Kann im Grundbetrag enthalten sein oder sep. berechnet werden |
| Praktische Ausbildung | 50 – 150 | Pauschalbetrag für die notwendige praktische Schulung |
| Interne Fahrschulgebühr (Prüfungsabschluss) | 20 – 50 | Für die Bestätigung der praktischen Ausbildung |
| Gebühr Theoretische Prüfung (TÜV/DEKRA) | 20 – 30 | Externe Gebühr für die offizielle Theorieprüfung |
| Behördliche Gebühren (Antrag & Ausstellung) | 20 – 50 | Gebühr der Stadt/Gemeinde |
| Lernmaterialien (Bücher, Apps etc.) | 20 – 50 | Zur Vorbereitung auf die Theorieprüfung |
| Gesamtkosten (geschätzt) | 290 – 830 | Typischer Durchschnitt oft zwischen 300 € und 500 €, je nach Standort |
Bitte beachte: Diese Zahlen sind Schätzungen. Die tatsächlichen Kosten können je nach Fahrschule und Region höher oder niedriger ausfallen. Es lohnt sich immer, bei mehreren Fahrschulen nach den aktuellen Preisen zu fragen!
Faktoren, die die Kosten beeinflussen
Wie bereits erwähnt, gibt es einige Faktoren, die dazu führen, dass die Kosten variieren:
- Standort der Fahrschule: Fahrschulen in größeren Städten oder Metropolregionen haben oft höhere Fixkosten (Miete, Personal) und geben diese teilweise an die Schüler weiter. Ländliche Fahrschulen können günstiger sein.
- Preisgestaltung der Fahrschule: Jede Fahrschule kalkuliert ihre Preise individuell. Manche bieten günstigere Grundbeträge, verlangen aber mehr für Unterrichtseinheiten, andere machen es umgekehrt.
- Dein persönliches Lerntempo (begrenzt): Obwohl beim Mofa die Anzahl der Theorie-Doppelstunden (6) und der praktischen Übungseinheiten oft fix ist, kann es theoretisch sein, dass du zusätzliche praktische Übung benötigst, falls die Fahrschule das anbietet oder für nötig hält. Primär schlägt sich dein Lerntempo aber beim Bestehen der Theorieprüfung nieder – jeder Fehlversuch dort kostet extra.
- Qualität der Lernmaterialien: Der Preis für Lernapps oder Bücher kann variieren.
Tipps, wie du Kosten sparen kannst (oder zumindest den Überblick behältst)
Auch wenn die Kosten für die Mofa-Prüfbescheinigung im Vergleich zu anderen Führerscheinklassen eher gering sind, gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst:
- Vergleiche Fahrschulen: Hole dir Angebote von mehreren Fahrschulen in deiner Nähe ein. Frage explizit nach den Gesamtkosten für die Mofa-Prüfbescheinigung, inklusive aller Gebühren (Grundbetrag, Theorie, Praxis, interne/externe Prüfungen, Verwaltung).
- Achte auf Pauschalangebote: Manchmal bieten Fahrschulen Pakete an, die alle benötigten Stunden und Gebühren (außer ggf. der externen TÜV/DEKRA-Gebühr und den Behördenkosten) zu einem Festpreis abdecken. Rechne nach, ob sich das für dich lohnt.
- Lerne fleißig für die Theorieprüfung: Jeder, der durch die theoretische Prüfung fällt, muss die Prüfungsgebühr erneut bezahlen. Eine gute Vorbereitung mit Lernmaterialien und Apps spart dir hier bares Geld. Nutze die dir zur Verfügung gestellten Übungsmöglichkeiten intensiv.
- Nutze die praktischen Übungseinheiten effektiv: Auch wenn es keine externe praktische Prüfung gibt, bereitet dich die praktische Ausbildung auf das Fahren im echten Verkehr vor. Sei aufmerksam und frage nach, wenn du unsicher bist.
Der Weg zur Mofa-Prüfbescheinigung: Die einzelnen Schritte
Der Prozess, um die Mofa-Prüfbescheinigung zu erhalten, läuft in der Regel wie folgt ab:
- Fahrschule auswählen und anmelden: Informiere dich über Fahrschulen in deiner Nähe und melde dich an.
- Theorieunterricht besuchen: Nimm an den mindestens 6 vorgeschriebenen Doppelstunden Theorieunterricht teil.
- Praktische Ausbildung absolvieren: Die Fahrschule wird dir die notwendigen Übungseinheiten auf dem Mofa geben.
- Interne “praktische Prüfung” / Abschluss: Zeige der Fahrschule, dass du das Mofa sicher beherrschst (reine Trainingsbestätigung).
- Vorbereitung auf die theoretische Prüfung: Lerne intensiv mit den offiziellen Fragenkatalogen (App, Buch).
- Theoretische Prüfung ablegen: Gehe zur Prüfstelle (TÜV/DEKRA) und absolviere die Prüfung am Computer.
- Antrag auf Ausstellung stellen: Nach bestandener Theorieprüfung beantragst du die Ausstellung der Prüfbescheinigung bei der zuständigen Behörde deiner Stadt/Gemeinde.
- Prüfbescheinigung erhalten: Sobald der Antrag bearbeitet ist, kannst du deine Prüfbescheinigung abholen und legal Mofa fahren!
Vergleich: Mofa vs. Klasse AM (Roller bis 45 km/h)
Es ist hilfreich, die Kosten für die Mofa-Prüfbescheinigung (25 km/h) mit denen der Klasse AM (Roller oder Moped bis 45 km/h) zu vergleichen. Die Klasse AM ist eine “echte” Fahrerlaubnis und erfordert deutlich mehr Aufwand und Kosten:
- Mehr Theoriepflichtstunden (12 statt 6 Grundstoff + 2 Zusatzstoff)
- Fahrstunden (Übungsstunden, Sonderfahrten wie Autobahn, Überland, Nachtfahrt – letztere sind nicht nötig für Mofa)
- Eine externe praktische Fahrprüfung durch TÜV/DEKRA (zusätzlich zur theoretischen Prüfung)
- Erster-Hilfe-Kurs (oft notwendig oder empfohlen)
- Sehtest
- Biometrisches Passbild
Die Kosten für die Klasse AM liegen typischerweise zwischen 800 € und 1.500 € oder mehr, je nach Fahrschule und der Anzahl der benötigten Fahrstunden. Du siehst also: Die Mofa-Prüfbescheinigung ist der mit Abstand kostengünstigste Weg, um motorisiert unterwegs zu sein.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Hier beantworten wir einige häufige Fragen zum Mofa-Führerschein und seinen Kosten:
Fällt für die Mofa-Prüfbescheinigung auch ein Sehtest und ein Erste-Hilfe-Kurs an? Nein, im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrerlaubnisklassen sind für die Mofa-Prüfbescheinigung in der Regel weder ein Sehtest noch ein Erste-Hilfe-Kurs erforderlich. Das spart dir zusätzliche Zeit und Kosten.
Wie lange dauert es, die Mofa-Prüfbescheinigung zu bekommen? Die Dauer hängt davon ab, wie oft die Fahrschule Theorieunterricht anbietet und wie schnell du die vorgeschriebenen Stunden absolvieren kannst, sowie wie schnell du die theoretische Prüfung bestehst. Im Idealfall, wenn die Fahrschule Blockunterricht anbietet und du schnell einen Prüfungstermin bekommst, kann dies in wenigen Wochen machbar sein. Realistisch sind oft 4 bis 8 Wochen.
Kann ich mit der Mofa-Prüfbescheinigung auch einen 50ccm Roller fahren? Nein. Die Mofa-Prüfbescheinigung berechtigt dich ausschließlich zum Führen von Mofas, die auf maximal 25 km/h begrenzt sind und nur eine Person (oder eine zweite Person, wenn das Mofa dafür zugelassen ist) befördern dürfen. Für Roller bis 45 km/h (und 50ccm) benötigst du die Fahrerlaubnis Klasse AM.
Muss ich eine praktische Prüfung beim TÜV oder der DEKRA machen? Nein, für die Mofa-Prüfbescheinigung gibt es keine externe praktische Fahrprüfung durch TÜV oder DEKRA. Du absolvierst eine praktische Ausbildung in der Fahrschule, und die Fahrschule bescheinigt den erfolgreichen Abschluss. Nur die theoretische Prüfung wird extern abgenommen.
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