Quad Führerschein - Kaufen Sie einen deutschen Führerschein zum Fahren in Deutschland

Quad Führerschein: Dein Weg zum Fahrspaß auf vier Rädern

Quads und ATVs (All Terrain Vehicles) erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie bieten einzigartigen Fahrspaß, sei es auf der Straße, im Gelände (wo erlaubt) oder als praktisches Nutzfahrzeug. Doch bevor du dich auf ein solches Abenteuer stürzt, stellt sich eine zentrale Frage: Welchen Führerschein benötigst du eigentlich, um legal ein Quad fahren zu dürfen?

Diese Frage ist nicht ganz unwichtig, denn die Regeln in Deutschland können für Neulinge etwas verwirrend sein. Du wirst schnell feststellen, dass es keinen speziellen “Quad-Führerschein” im klassischen Sinne gibt. Stattdessen fallen Quads rechtlich unter bestehende Fahrzeugklassen, und die benötigte Fahrerlaubnis hängt maßgeblich davon ab, wie das jeweilige Fahrzeug zugelassen ist.

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema Quad-Führerschein, welche Fahrerlaubnisklassen relevant sind und wie du legal auf vier Rädern unterwegs bist.

Quads und ihre rechtliche Einordnung: Warum es keinen “Quad-Führerschein” gibt

Das deutsche Fahrerlaubnisrecht (Fahrerlaubnis-Verordnung – FeV) teilt Fahrzeuge in verschiedene Klassen ein. Quads und ATVs sind keine eigene, spezifische Klasse. Stattdessen werden sie, je nach Bauart, Gewicht und Leistung, einer der folgenden Kategorien zugeordnet:

Leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge (Klasse L6e):
- Maximale Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
- Maximale Motorleistung: 4 kW
- Maximale Leermasse (bei Elektrofahrzeugen ohne Batterien): 425 kg
- Hubraum (bei Fremdzündungsmotoren): maximal 50 cm³
Vierrädrige Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung (Klasse L7e-A):
- Maximale Motorleistung: 15 kW
- Maximale Leermasse (bei Elektrofahrzeugen ohne Batterien): 450 kg
Vierrädrige Kraftfahrzeuge zur Güterbeförderung (Klasse L7e-B):
- Maximale Motorleistung: 15 kW
- Maximale Leermasse (bei Elektrofahrzeugen ohne Batterien): 600 kg
Schwere vierrädrige Kraftfahrzeuge (Klasse L7e-C):
- Maximale Motorleistung: 15 kW
- Maximale Leermasse (bei Elektrofahrzeugen ohne Batterien): 400 kg (Personentransport) oder 550 kg (Gütertransport). Hinweis: Diese Unterklasse L7e-C ist technisch definiert, die relevanteste Einordnung für typische Quads auf der Straße erfolgt oft über die Gesamtmasse im Verhältnis zu Klasse B.
Zugmaschinen für land- oder forstwirtschaftliche Zwecke (Klasse T / Klasse L):
- Quads und ATVs, die primär für land- oder forstwirtschaftliche Zwecke genutzt werden und bauartbedingt für Geschwindigkeiten bis 40 km/h (Klasse L) oder bis 60 km/h (Klasse T) ausgelegt sind, können unter diese Kategorien fallen.

Die meisten Quads und ATVs, die du auf öffentlichen Straßen siehst und die höhere Geschwindigkeiten als 45 km/h erreichen, fallen unter die Kategorie L7e. Und genau hier kommt die gute Nachricht für die meisten Autofahrer ins Spiel.

Dein Standard-Führerschein: Die Klasse B

Die mit Abstand wichtigste Fahrerlaubnisklasse für das Fahren von Quads und ATVs in Deutschland ist die Führerscheinklasse B.

Warum? Die Klasse B berechtigt dich zum Führen von Kraftfahrzeugen (ausgenommen Krafträder) mit einer zulässigen Gesamtmasse von nicht mehr als 3500 kg.

Da die allermeisten Quads und ATVs, selbst die schwereren Modelle der L7e-Kategorie, die 3500 kg Gesamtmasse bei Weitem nicht erreichen, darfst du sie mit einem regulären Autoführerschein der Klasse B fahren.

Dies gilt unabhängig von der Motorleistung oder der Höchstgeschwindigkeit des Quads, solange es als Fahrzeug der Klasse L7e oder vergleichbar eingestuft ist (und eben nicht als Kraftrad) und unter den 3500 kg bleibt. Du benötigst keine zusätzliche Prüfung oder Erweiterung, solange du bereits im Besitz der Klasse B bist.

Zusammengefasst: Besitzt du einen gültigen Führerschein der Klasse B, bist du in aller Regel berechtigt, die gängigen, straßenzugelassenen Quads und ATVs zu fahren.

Ausnahmen: Wann andere Führerscheinklassen ins Spiel kommen

Während Klasse B die Regel ist, gibt es Situationen, in denen andere Fahrerlaubnisse relevant sein können:

Klasse AM: Diese Klasse berechtigt zum Führen von leichten vierrädrigen Kraftfahrzeugen (Klasse L6e) mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h, einer Motorleistung von maximal 4 kW und einer Leermasse von maximal 425 kg. Wenn du ein sehr leichtes Quad fährst, das diese Kriterien erfüllt, dann ist die Klasse AM ausreichend. Diese Fahrerlaubnis darfst du bereits ab 15 Jahren erwerben.
Klasse A1, A2, A (Motorradführerscheine): Quads werden nicht als Krafträder (Motorräder) im Sinne der FeV eingestuft, auch wenn sie von der Motorisierung her vergleichbar sein mögen. Die Motorradführerscheinklassen (A1, A2, A) berechtigen dich daher nicht automatisch zum Führen eines Quads. Es gibt zwar sehr seltene Ausnahmen, bei denen ein Quad aufgrund spezifischer Merkmale als Kraftrad (Klasse L3e oder L4e) zugelassen sein könnte, aber dies ist bei typischen Quads für den Straßeneinsatz extrem ungewöhnlich. Sollte ein Quad tatsächlich als Kraftrad zugelassen sein, würdest du die entsprechende Motorradklasse (A1, A2 oder A) benötigen, je nach Leistung und Gewicht des Fahrzeugs. In der Praxis ist dies jedoch für die weit überwiegende Mehrheit der Quads irrelevant.
Klasse T / L (Land- oder Forstwirtschaft): Wenn du ein Quad oder ATV ausschließlich für land- oder forstwirtschaftliche Zwecke nutzt und es entsprechend zugelassen ist (oft mit grünen Nummernschildern), kann unter Umständen die Klasse T oder L ausreichend sein. Diese Fahrerlaubnisklassen sind jedoch an spezifische Bedingungen geknüpft (Zweckbindung, Mindestalter etc.).

Mindestalter

Das Mindestalter für den Erwerb der relevanten Fahrerlaubnisklassen beträgt:

Klasse B: 18 Jahre (oder 17 Jahre im Rahmen des Begleiteten Fahrens ab 17)
Klasse AM: 15 Jahre
Klasse A1: 16 Jahre

Für dich bedeutet das: Wenn du ein Quad fahren möchtest, das unter die Klasse B fällt (was die meisten sind), musst du mindestens 17 Jahre alt sein (mit Begleitung) oder 18 Jahre. Für leichtere Quads (Klasse AM) genügt ein Alter von 15 Jahren.

Wie bekommst du den Führerschein (falls du noch keinen hast)?

Wenn du noch keinen Führerschein der Klasse B (oder AM, falls nur ein leichtes Quad dein Ziel ist) besitzt, musst du diesen natürlich erst erwerben. Der Prozess ist derselbe wie für das Erlangen des regulären Auto- oder Rollerführerscheins:

Fahrschule wählen: Melde dich bei einer Fahrschule deiner Wahl an.
Antrag stellen: Du musst einen Antrag auf Erteilung einer Fahrerlaubnis bei der zuständigen Führerscheinstelle stellen. Dazu benötigst du in der Regel:
- Passfotos
- Sehtest-Bescheinigung
- Bescheinigung über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs
- Deinen Personalausweis oder Reisepass
Theoretische Ausbildung: Absolviere die vorgeschriebene Anzahl an Theoriestunden. Für die Klasse B sind das 12 Doppelstunden Grundstoff + 2 Doppelstunden Zusatzstoff (bei Ersterwerb). Für die Klasse AM sind es 6 Doppelstunden Grundstoff + 2 Doppelstunden Zusatzstoff.
Praktische Ausbildung: Nimm Fahrstunden, um das Fahrzeug sicher zu beherrschen und auf den Prüfungsstoff vorbereitet zu werden. Die Anzahl der benötigten Fahrstunden variiert je nach deinem Lernfortschritt. Es gibt Pflichtfahrten (Sonderfahrten) wie Nachtfahrten, Autobahnfahrten und Überlandfahrten.
Theorieprüfung: Nach Abschluss der theoretischen Ausbildung und Freigabe durch die Fahrschule legst du die Theorieprüfung ab (beim TÜV oder der DEKRA).
Praktische Prüfung: Nach Abschluss der praktischen Ausbildung und Freigabe durch die Fahrschule legst du die praktische Fahrprüfung ab.
Führerschein erhalten: Bei bestandener praktischer Prüfung erhältst du den vorläufigen Führerschein oder deine Fahrerlaubnis direkt von der Führerscheinstelle zugeschickt.

Liste der Schritte zum Führerschein (Klasse B als Beispiel):

Fahrschule anmelden & Antrag stellen
Sehtest & Erste Hilfe Kurs absolvieren
Theoriestunden besuchen
Praktische Fahrstunden nehmen (inkl. Sonderfahrten)
Theorieprüfung bestehen
Praktische Prüfung bestehen
Führerschein erhalten

Kosten

Die Kosten für den Erwerb eines Führerscheins variieren stark je nach Region, Fahrschule und der Anzahl der benötigten Fahrstunden. Da für die meisten Quads die Klasse B erforderlich ist, sprechen wir hier über die Kosten für einen Autoführerschein.

Du kannst grob mit folgenden Kosten rechnen:

Grundbetrag Fahrschule (Anmeldung, Theorieunterricht): €200 – €500
Lernmaterialien/Abrechnungssoftware: €50 – €100
Fahrstunden (Standard): €45 – €70 pro 45 Minuten
Sonderfahrten (Pflichtfahrten): €55 – €80 pro 45 Minuten
Prüfungsgebühren (TÜV/DEKRA für Theorie & Praxis): €100 – €150
Gebühren für den Antrag bei der Führerscheinstelle: €40 – €80
Sehtest & Erste Hilfe Kurs: €20 – €60

Gesamtkosten für einen Führerschein der Klasse B liegen häufig zwischen €1.500 und €3.000 oder auch mehr, je nachdem, wie viele Fahrstunden du benötigst. Die Kosten für den AM-Führerschein sind in der Regel deutlich geringer (oft €500 – €1.000).

Übersicht: Führerscheinklassen und relevante Quad-Typen

Um dir einen schnellen Überblick zu geben, hier eine Tabelle, die die relevanten Führerscheinklassen im Zusammenhang mit Quads zusammenfasst:

Führerschein Klasse	Fahrzeuge, die typischerweise darunter fallen	Relevanter Quad-Typ	Mindestalter
B	Kraftfahrzeuge (keine Krafträder) bis 3500 kg zul. Gesamtmasse	Die meisten Quads/ATVs für den Straßenverkehr (oft zugelassen als L7e)	18 (17 mit Begleitetem Fahren)
AM	Leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge (L6e) max. 45 km/h, 4 kW, 425 kg Leermasse	Leichte Quads, Micro-Quads (oft als “Roller auf vier Rädern” bezeichnet)	15
A1, A2, A	Krafträder (Motorräder)	Sehr selten: Nur Quads, die spezifisch als Krafträder (L3e/L4e) zugelassen sind	A1: 16, A2: 18, A: 20/24
T	Zugmaschinen (LoF) bis 60 km/h, selbstfahrende Arbeitsmaschinen (LoF) bis 40 km/h	Quads/ATVs mit LoF-Zulassung, primär für Land- oder Forstwirtschaft	16 (bis 40 km/h) / 18 (bis 60 km/h)
L	Zugmaschinen (LoF) bis 40 km/h, selbstfahrende Arbeitsmaschinen (LoF) bis 25 km/h	Quads/ATVs mit LoF-Zulassung, primär für Land- oder Forstwirtschaft	16

Wichtiger Hinweis: Prüfe immer die Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung Teil I) deines spezifischen Quads, um die genaue Fahrzeugklasse und Zulassungsart festzustellen. Dies gibt dir absolute Gewissheit, welche Fahrerlaubnis du benötigst.

Weitere wichtige Punkte für Quad-Fahrer

Neben dem passenden Führerschein gibt es noch weitere Dinge zu beachten, wenn du legal und sicher mit deinem Quad unterwegs sein möchtest:

Helmpflicht: Grundsätzlich besteht für Fahrer offener Fahrzeuge ohne Sicherheitsgurte, die mehr als 20 km/h fahren können, eine Helmpflicht. Da die meisten Quads keine Gurte haben, musst du einen geeigneten Helm tragen. Es gibt Ausnahmen für Quads mit Kabine oder Sicherheitsgurten, aber das ist bei den meisten Modellen nicht der Fall.
Zulassung und Kennzeichen: Dein Quad benötigt eine Zulassung und ein amtliches Kennzeichen (entweder ein “normales schwarzes” oder bei LoF-Zulassung ein “grünes”).
Versicherung: Eine Haftpflichtversicherung ist obligatorisch. Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung ist ratsam.
Hauptuntersuchung (TÜV): Wie jedes zulassungspflichtige Fahrzeug muss auch dein Quad regelmäßig zur Hauptuntersuchung.
Straßenzulassung: Stelle sicher, dass das Quad, das du fahren möchtest, eine gültige Straßenzulassung besitzt. Nicht alle Quads sind für den öffentlichen Straßenverkehr gebaut oder dürfen darauf bewegt werden.
Geländefahren: Bedenke, dass das Fahren im freien Gelände in Deutschland strengen Regeln unterliegt und meist verboten ist, es sei denn, es handelt sich um ausgewiesene Offroad-Parks oder Privatgelände mit Erlaubnis.

Liste der weiteren wichtigen Punkte:

Helmpflicht beachten
Quad muss zugelassen und versichert sein
Regelmäßige Hauptuntersuchung (TÜV)
Fahrzeug muss Straßenzulassung besitzen
Regeln für Geländefahren kennen und beachten

Fazit

Die gute Nachricht für die meisten, die ein Quad fahren möchten, ist, dass du in aller Regel keinen speziellen “Quad-Führerschein” benötigst. Wenn du bereits im Besitz des Autoführerscheins der Klasse B bist, bist du gut gerüstet, um die gängigen, straßenzugelassenen