Alles, was du über die Kosten für die Mofa-Prüfbescheinigung wissen musst
Du spielst mit dem Gedanken, mobil zu werden, aber ein Auto- oder Motorradführerschein kommt für dich (noch) nicht infrage? Vielleicht, weil du erst 15 bist oder einfach eine unkomplizierte und kostengünstige Option suchst? Dann ist die Mofa-Prüfbescheinigung genau das Richtige für dich! Mit ihr darfst du ein Mofa fahren, das nicht schneller als 25 km/h fährt.
Doch bevor du dich in den Sattel schwingen kannst, fragst du dich bestimmt: Was kostet der Spaß eigentlich? In diesem Artikel nehmen wir die Kosten für die Mofa-Prüfbescheinigung in Deutschland genau unter die Lupe. Wir zeigen dir, welche Posten auf dich zukommen, wie sich die Gesamtkosten zusammensetzen und geben dir Tipps, wie du vielleicht ein wenig sparen kannst.
Was genau ist die Mofa-Prüfbescheinigung?
Zuerst einmal eine wichtige Klarstellung: Die Mofa-Prüfbescheinigung ist kein Führerschein im klassischen Sinne. Es ist eine Bescheinigung, die bestätigt, dass du die notwendige Ausbildung absolviert hast und die Regeln für das Fahren eines Mofas kennst. Du brauchst sie, wenn du nach dem 31. März 1965 geboren wurdest und ein einsitziges Mofa mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h fahren möchtest. Das Mindestalter dafür ist 15 Jahre.
Die Kosten im Detail: Wofür bezahlst du?
Die Kosten für die Mofa-Prüfbescheinigung setzen sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Der Löwenanteil entfällt dabei in der Regel auf die Fahrschule. Hinzu kommen Gebühren für den Antrag und die theoretische Prüfung.
Schauen wir uns die einzelnen Kostenpunkte genauer an:
- Kosten der Fahrschule:
- Grundbetrag: Viele Fahrschulen verlangen einen Grundbetrag für die Anmeldung und die theoretische Grundausbildung. Dieser Betrag ist quasi eine Pauschale, die Teile der Verwaltungskosten und die Nutzung der Schulungsräume abdeckt.
- Theoriestunden: Für die Mofa-Prüfbescheinigung sind mindestens 6 Doppelstunden (90 Minuten) theoretischer Unterricht vorgeschrieben. In diesen Stunden lernst du die Verkehrsregeln, die speziell für Mofafahrer relevant sind, sowie die technischen Besonderheiten des Fahrzeugs. Manchmal sind die Kosten für die Theoriestunden im Grundbetrag enthalten, manchmal werden sie separat berechnet.
- Praktische Ausbildung: Im Gegensatz zu “richtigen” Führerscheinen gibt es bei der Mofa-Prüfbescheinigung keine vorgeschriebene Anzahl an praktischen Fahrstunden im Straßenverkehr. Stattdessen musst du eine praktische Ausbildungseinheit absolvieren. Diese dauert in der Regel 90 Minuten und findet meist auf einem Übungsplatz oder in verkehrsruhigen Gebieten statt. Es gibt keine praktische Fahr Prüfung für die Mofa-Prüfbescheinigung, lediglich die absolvierte Ausbildungseinheit ist Pflicht. Die Kosten hierfür werden pro Einheit berechnet.
- Lernmaterialien: Um dich auf die theoretische Prüfung vorzubereiten, benötigst du Übungsfragen. Die meisten Fahrschulen bieten Zugang zu Online-Lernplattformen oder Apps an, manchmal auch klassische Lehrbücher und Fragebögen. Die Kosten hierfür können im Grundbetrag enthalten sein, separat berechnet werden oder du kaufst die Materialien selbst.
- Amtliche Gebühren:
- Antragsgebühr: Du musst einen Antrag auf Erteilung der Prüfbescheinigung bei der zuständigen Behörde (oft Straßenverkehrsamt oder Ordnungsamt) deiner Stadt oder Gemeinde stellen. Dafür fällt eine geringe Verwaltungsgebühr an.
- Gebühr für die theoretische Prüfung: Die theoretische Prüfung legst du bei einer amtlich anerkannten Prüforganisation wie TÜV oder DEKRA ab. Diese Organisation erhebt dafür eine Prüfgebühr.
Was nicht benötigt wird (und Geld spart):
Gut zu wissen ist, dass du für die Mofa-Prüfbescheinigung keine dieser Dinge benötigst, die bei Auto- oder Motorradführerscheinen üblich sind und zusätzliche Kosten verursachen:
- Erste-Hilfe-Kurs: Für die Mofa-Prüfbescheinigung nicht vorgeschrieben.
- Sehtest: Für die Mofa-Prüfbescheinigung nicht vorgeschrieben.
- Biometrisches Passbild: Theoretisch nicht zwingend für die Prüfbescheinigung selbst nötig (da sie oft kein Foto hat), aber manchmal zur Identifikation bei der Anmeldung in der Fahrschule oder beim Amt verlangt. Kläre das am besten vorher ab.
Typische Kostenübersicht (Schätzungen):
Die genauen Kosten können von Fahrschule zu Fahrschule und je nach Region in Deutschland variieren. Die folgende Tabelle gibt dir eine Orientierung über die typischen Kostenbereiche:
Kostenpunkt | Typische Kosten (€) | Anmerkungen |
---|---|---|
Grundbetrag | 100 – 250 | Anmeldegebühr, theoretische Grundausbildung |
Theoriestunden (6x 90 Min) | Oft im Grundbetrag | Manchmal separat berechnet, falls mehr Stunden benötigt werden (optional) |
Praktische Ausbildung | 30 – 60 | Pro Einheit (90 Minuten). Eine Einheit ist Pflicht. |
Lernmaterialien | 50 – 100 | Zugang zu Online-Apps oder Lehrmaterial |
Antragsgebühr (Amt) | 5 – 20 | Verwaltungsgebühr bei der Behörde |
Gebühr Theorieprüfung | 25 – 40 | Prüfgebühr bei TÜV/DEKRA |
Geschätzte Gesamtkosten | 210 – 600+ | Variiert stark je nach Fahrschule und Lernfortschritt |
Hinweis: Diese Zahlen sind Schätzungen. Es ist unerlässlich, die genauen Preise bei deiner lokalen Fahrschule zu erfragen.
Was beeinflusst die Gesamtkosten wirklich?
Wie du siehst, gibt es eine recht breite Spanne bei den geschätzten Gesamtkosten. Mehrere Faktoren beeinflussen, wie viel du am Ende bezahlen wirst:
- Die Wahl der Fahrschule: Die Preise variieren deutlich zwischen verschiedenen Fahrschulen, selbst innerhalb derselben Stadt. Es lohnt sich, die Preise zu vergleichen. Achte dabei nicht nur auf den Grundbetrag, sondern auf das Gesamtpaket inklusive aller Pflichtleistungen.
- Dein Lernerfolg: Die Pflichtstunden in Theorie und Praxis sind fix. Benötigst du jedoch aus eigenem Wunsch (oder weil es die Fahrschule empfiehlt) weitere praktische Übungseinheiten, fallen zusätzliche Kosten an. Das gilt auch, wenn du die theoretische Prüfung nicht beim ersten Mal bestehst – jede Wiederholung kostet extra.
- Die Kosten für Lernmaterialien: Manche Fahrschulen inkludieren die Materialkosten im Grundbetrag, andere berechnen sie separat. Ein Vergleich kann sich lohnen, manchmal sind die offiziellen Apps der Verlage günstiger, wenn du sie direkt kaufst.
- Regionale Unterschiede: In Ballungsgebieten können die Kosten für Fahrschulleistungen tendenziell höher sein als in ländlichen Regionen.
So sparst du bei der Mofa-Prüfbescheinigung:
Auch wenn die Mofa-Prüfbescheinigung im Vergleich zu anderen Führerscheinen ohnehin günstig ist, kannst du mit ein paar einfachen Tricks die Kosten minimieren:
- Vergleiche Fahrschulen: Hol dir Angebote von zwei oder drei Fahrschulen in deiner Nähe ein. Frage nach dem Festpreis für das Gesamtpaket (Grundbetrag, 6 Theorie-Doppelstunden, 90 Minuten Praxis).
- Lerne fleißig für die Theorie: Einer der häufigsten Gründe für Zusatzkosten ist das Nicht-Bestehen der Theorieprüfung. Nutze die Lernmaterialien intensiv und übe die Prüfungsfragen, bis du sicher bist. Jede nicht bestandene Prüfung kostet dich die Gebühr für die Wiederholung.
- Nutze das Pflicht-Praxistraining effektiv: Konzentriere dich während der 90 Minuten praktischer Ausbildung und stelle Fragen, um das Maximum daraus mitzunehmen. So vermeidest du vielleicht das Bedürfnis nach zusätzlichen Übungseinheiten.
- Frage nach Paketpreisen: Manchmal bieten Fahrschulen Paketpreise an, die günstiger sind als die Einzelbuchung der Leistungen.
Der Weg zur Mofa-Prüfbescheinigung: Schritt für Schritt
Hier ist ein grober Plan, wie du zur Mofa-Prüfbescheinigung gelangst:
- Fahrschule wählen und anmelden: Suche eine Fahrschule, die Mofa-Ausbildung anbietet, vergleiche die Preise und melde dich an.
- Antrag stellen: Oft hilft die Fahrschule beim Ausfüllen des Antrags für die Prüfbescheinigung, den du dann bei der zuständigen Behörde (Ordnungsamt/Straßenverkehrsamt) einreichst. Nimm deinen Personalausweis mit.
- Theorieunterricht besuchen: Absolviere die vorgeschriebenen 6 Doppelstunden Theorie.
- Praktische Ausbildung absolvieren: Nimm an der 90-minütigen praktischen Ausbildung teil.
- Theoretische Prüfung vorbereiten: Lerne intensiv mit den Übungsfragen.
- Theoretische Prüfung ablegen: Melde dich zur Theorieprüfung beim TÜV oder der DEKRA an und bestehe sie.
- Prüfbescheinigung erhalten: Nach bestandener Theorieprüfung und absolvierter praktischer Ausbildung erhältst du die Mofa-Prüfbescheinigung von der Fahrschule oder der Prüforganisation ausgehändigt.
Was darfst du mit der Mofa-Prüfbescheinigung fahren?
Wie schon erwähnt: Du darfst Mofas fahren, die nicht schneller als 25 km/h fahren. Dazu zählen auch E-Roller, Tretroller mit Motor oder E-Bikes, solange sie der Mofa-Definition entsprechen (max. 25 km/h, max. 50 ccm bei Verbrennern, einsitzig). Achte immer auf die Zulassungspapiere des Fahrzeugs.
Mofa-Prüfbescheinigung vs. Führerschein Klasse AM
Manchmal wird die Mofa-Prüfbescheinigung mit dem Führerschein der Klasse AM verwechselt. Hier die wichtigsten Unterschiede, auch im Hinblick auf die Kosten:
- Geschwindigkeit: Mofa-Prüfbescheinigung: max. 25 km/h; Klasse AM: max. 45 km/h.
- Alter: Mofa-Prüfbescheinigung: ab 15 Jahre; Klasse AM: ab 15 oder 16 Jahre (je nach Bundesland, ab 16 in ganz Deutschland anerkannt).
- Fahrzeuge: Mofa-Prüfbescheinigung: einsitziges Mofa; Klasse AM: Kleinkrafträder und Quads bis 45 km/h, oft auch zweisitzig erlaubt.
- Ausbildung/Prüfung: Mofa-Prüfbescheinigung: Theoriestunden, 90 Min. Praxis Training, Theorie Prüfung, keine praktische Prüfung; Klasse AM: Mehr Theorie- und Praxisstunden, Theorie Prüfung und praktische Prüfung.
- Kosten: Mofa-Prüfbescheinigung: Günstiger (ca. 210-600 €); Klasse AM: Teurer (oft 800-1500 € oder mehr, da mehr Stunden und eine praktische Prüfung nötig sind).
Wenn du also schneller als 25 km/h fahren möchtest oder ein zweisitziges Fahrzeug planst, brauchst du mindestens die Klasse AM, was entsprechend teurer ist.
Fazit
Die Mofa-Prüfbescheinigung ist eine vergleichsweise schnelle und kostengünstige Möglichkeit, um erste Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln und flexibel zu werden. Rechne mit Gesamtkosten zwischen 210 und über 600 Euro, abhängig von der Fahrschule, deinem Lernverhalten und eventuellen Wiederholungsprüfungen. Durch einen sorgfältigen Vergleich der Fahrschulangebote und konzentriertes Lernen kannst du die Kosten positiv beeinflussen. Es ist ein kleiner Schritt zur Mobilität, der dir aber große Freiheit geben kann. Informiere dich bei lokalen Fahrschulen über ihre spezifischen Angebote und starte dann dein Mofa-Abenteuer!
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Mofa-Prüfbescheinigung
- Wie alt muss ich sein, um die Mofa-Prüfbescheinigung zu bekommen? Du musst mindestens 15 Jahre alt sein.
- Gibt es eine praktische Prüfung für die Mofa-Prüfbescheinigung? Nein, es gibt keine praktische Prüfung. Du musst aber eine vorgeschriebene praktische Ausbildungseinheit von 90 Minuten absolvieren.
- Wie lange dauert es, die Mofa-Prüfbescheinigung zu bekommen? Das hängt davon ab, wie schnell du die Theorie lernst und Prüfungsplätze verfügbar sind. Die Mindestausbildung (6 Doppelstunden Theorie, 90 Minuten Praxis) kann in wenigen Tagen absolviert werden, wenn die Fahrschule entsprechende Intensivkurse anbietet. Realistisch dauert es oft 1 bis 3 Wochen.
- Kann ich bei der Theorieprüfung durchfallen? Ja, du kannst bei der theoretischen Prüfung durchfallen, wenn du zu viele Fehlerpunkte hast. Du kannst die Prüfung wiederholen, allerdings fallen dafür jedes Mal die Prüfungsgebühren an.
- Brauche ich einen Erste-Hilfe-Kurs oder Sehtest? Nein, für die Mofa-Prüfbescheinigung sind weder ein Erste-Hilfe-Kurs noch ein Sehtest vorgeschrieben.
- Kann ich mit der Mofa-Prüfbescheinigung einen Roller fahren? Ja, aber nur, wenn der Roller den Anforderungen eines Mofas entspricht: maximale Höchstgeschwindigkeit 25 km/h, und er muss einsitzig sein (oder die Zulassung muss ihn als einsitzig ausweisen).
- Was passiert, wenn ich bereits einen anderen Führerschein (z.B. Klasse B) habe? Wenn du bereits im Besitz eines Führerscheins bist (auch Klasse B für PKW), benötigst du keine separate Mofa-Prüfbescheinigung mehr. Dein vorhandener Führerschein schließt das Fahren eines Mofas (25 km/h) bereits ein.